Souverän von Satz zu Satz
Tischtennis: Noah Reichenauer vom TTC Merkenbach ist Hessenmeister der Jungen 11
HERBORN/HEPPENHEIM (jes). Noah Reichenauer hat sich in den vergangenen Monaten bestens entwickelt. Das Tischtennis-Talent vom TTC Merkenbach schloss das Jahr 2022 als Hessenmeister der Jungen 11 ab. Bei den Titelkämpfen in Heppenheim gewann er seine sechs Spiele allesamt und kam auf eine Bilanz von 18:1 Sätzen.
Was für Noah Reichenauer galt, bilanzierte der Hessische Tischtennisverband auch für die anderen Spieler dieser Altersklasse: „Bei den Jungen beobachteten die Verbandsverantwortlichen ein verbessertes Niveau, während die Mädchen sich konstant stark präsentierten.“
Der Zehnjährige gibt nur einen einzigen Satz ab
Noah Reichenauer hatte sich nach seinem fünften Platz bei den Hessischen Jahrgangsmeisterschaften im Mai und nach Rang drei bei den Hessenranglistenspielen im Juli einen Podestplatz zum Ziel gesetzt. Dass er derart souverän durchs Hessenmeisterschaftsturnier marschierte, habe ihn dann allerdings überrascht, berichtete sein Vater Marcus Reichenauer. Er begleitet seinen Sohn zu fast allen Spielen.
Die sportlichen Details in Heppenheim legte allerdings Verbandstrainer Raymond Kinner gemeinsam mit dem Zehnjährigen fest, den er zweimal in der Woche im Bezirkskader in Gießen trainiert. Zwei weitere Male in der Woche fährt Noah Reichenauer zum Hessenkadertraining nach Frankfurt. In der Mainmetropole ist der Merkenbacher erstmals im Alter von neun Jahren trainiert worden. Über eine Zugehörigkeit zum Landeskader 3 wird im Halbjahresrhythmus entschieden. Im Verein spielt Noah Reichenauer in der Jungen-15-Bezirksoberliga-Mannschaft, wo er in der Hinrunde der aktuellen Saison der erfolgreichste Punktesammler seines Teams ist.
Beim Hessenmeisterschaftsturnier hat Noah Reichenauer nur in drei Sätzen gewackelt. Beim 12:10 im allerersten Satz lag er gegen Simon Korogodski (TTC Bad Nauheim/Steinfurt) mit 9:10 in Rückstand, machte nach einer Auszeit aber die letzten drei Punkte. Marcus Reichenauer meint: „Der Rückstand war sicherlich den Nerven geschuldet.“
Danach lief es wie am Schnürchen. Nach 3:0-Siegen über Simon Korogodski (TTC Bad Nauheim/Steinfurt, 12:10, 11:5, 11:6), Valentino Stapp (TTC Langen, 11:6, 11:8, 11:5) und Batuhan Bülbül (GSV Eintracht Baunatal, 11:2, 11:3, 11:2) hatte Noah Reichenauer seine Vorrundengruppe gewonnen.
Die zweite schwierige Situation musste der Linkshänder in seinem ersten K.-o.-Runden-Spiel lösen – und schaffte es nicht. In der ersten Runde hatte er ein Freilos, in der zweiten verlor er beim 12:14 gegen Leo Strauch (TTC Altenstadt) seinen einzigen Satz im gesamten Turnierverlauf. Danach lief alles glatt: Noah Reichenauer bezwang Leo Strauch mit 11:8, 11:2 und 11:2 und zog mit einem 11:5, 11:6 und 11:7 über Leon Weidling (TV Eichelsdorf) ins Finale ein.
Gegen Bohao Zhang (TTV Eschborn-Niederhöchstadt) lag er mit 11:7 und 11:6 vorn, ehe er beim 13:11 seinen dritten hart umkämpften Satz erlebte. Marcus Reichenauer meint: „In diesem Durchgang wird Noah geahnt haben, dass er kurz vor dem Titelgewinn steht. Vielleicht hat er weiche Knie bekommen.“ Mutlosigkeit ist normalerweise nicht die Sache des Zehnjährigen: „Noah ist ein Angriffsspieler. Er geht immer gleich in die Vollen“, sagt Marcus Reichenauer.
Mit dem Gewinn der Hessenmeisterschaft hat Noah Reichenauer das Maximale geschafft, was ein Tischtennisspieler in dieser Altersklasse erreichen kann. Deutsche Meisterschaften gibt es für die Jungen 11 nicht. Stattdessen darf der Zehnjährige mit einer Nachnominierung für die Hessenmeisterschaften der Jungen 13 rechnen. Diese Titelkämpfe werden voraussichtlich im Februar stattfinden. Für Januar steht außerdem eine Sichtung auf Bundesebene in Aussicht. Es scheint, als würde das Jahr 2023 für Noah Reichenauer so ambitioniert weitergehen, wie 2022 zu Ende gegangen ist.
Quelle: Bericht auf www.mittelhessen.de